Die Mobilitätserhebung findet alle zehn Jahre statt und soll den Wandel im Mobilitätsverhalten mitverfolgen. Ziel ist es, auf Basis der Daten und gewonnenen Erkenntnisse, die Mobilitäts- und Verkehrsplanungen für die Zukunft ausrichten zu können. So möchte sich Oberösterreich in Sachen Mobilität klima- und zukunftsfit machen. Insgesamt nahmen 31.000 Haushalte (in Summe 66.500 Personen) an der Befragung teil, um aktiv an der Mobilitätsgestaltung unseres Bundeslandes mitzuwirken.
Bereits bei den ersten veröffentlichten und analysierten Daten lässt sich eine Trendwende feststellen. Im Vergleich zu 2012 ist der Anteil des Zufußgehens gestiegen, auch die täglichen Wegstrecken mit dem Rad zurückzulegen, hat sich innerhalb der letzten zehn Jahre einer größeren Beliebtheit erfreut. Die Nutzung des Öffentlichen Verkehrs ist in Oberösterreich gesamt auf einem gleichbleibendem Niveau.
Die Mobilitätsentwicklungen in der oö. Bevölkerung zeigen, dass im Jahr 2022 mehr Menschen in OÖ leben und diese auch länger und häufiger mobil sind. Betrachtet man die Zielwege nach Linz im Detail, fällt auf, dass die ÖV-Nutzung im Vergleich zu 2012 zunahm. Sehr starke Zuwächse weisen demnach die ÖV-Zielwege mit der Bahn inkl. Kombination um 20,1% und die Zielwege mit dem Regionalbus inkl. Kombination um 19,4% auf. Dies lässt einen positiven Trend vor allem in der Alltagsmobilität erkennen.
Eine genaue Betrachtung der Zielwege nach Einfahrtskorridore nach Linz zeigt folgendes Bild:
- Im Korridor Mühlkreisbahn – B127 sind die Gesamtwege nach Linz um 14,6% gesunken; die Wege im ÖV stiegen hingegen um 20,2%
- Im Korridor Haselgraben – B126 sind die Gesamtwege nach Linz um 1,8% gestiegen; die Wege im ÖV um 30,7%
- Im Korridor Summerauerbahn A7/S10 sind die Gesamtwege nach Linz um 11,2% gesunken; die Wege im ÖV blieben annähernd gleich
- Im Korridor Donauuferbahn – B3 blieben die Gesamtwege nach Linz mit +0,5% annähernd gleich hoch, die Wege im ÖV konnten um 44,4% erhöht werden.
- Im Korridor Westbahn/Ost – A1 blieben die Gesamtwege fast unverändert. Die Wege im ÖV nahmen um 26,7% zu.
- Im Korridor Westbahn/West – A1 – Pyhrnbahn – B139 nahezu unverändert (-2,0%), auch hier konnten die ÖV-Wege um 7,7% gesteigert werden.
Nächste Schritte der Mobilitätserhebung 2022
Derzeit erfolgen erste detaillierte Auswertungen, Betrachtungen und ein Vergleich der Entwicklungen auf Landes- und Bezirksebene. Ebenso werden wesentliche Aussagen für die detaillierten Zielwegerelationen abgeleitet. Datenanalysen für kleinere Raumeinheiten (z.B. zusammengefasste Gemeinden) werden anschließend erfolgen. Die Daten der neuen oö. Mobilitätserhebung 2022 stellen somit eine wesentliche Grundlage für die Aktualisierung des „Mobilitätsleitbildes OÖ 2035″ dar.