Öffi-Ausbau als Jahrhundertchance für die Stadt Salzburg und die Umlandgemeinden

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12.08.2024, Autor: Verkehrsverbund Salzburg

Seit Jahren spitzt sich die Verkehrs- und Stauproblematik zu. Am 10. November haben es die Bürgerinnen und Bürger selbst in der Hand, die Weichen für eine lebenswerte Stadt und nachhaltige Verkehrslösung zu stellen. Der Salzburger Verkehrsverbund legt nun mit Land und Stadt Salzburg ein umfassendes Mobilitätskonzept vor, das alle öffentlichen Verkehrsmittel einbezieht. Das Ziel: Bessere Anbindungen, kürzere Takte, mehr Direktfahrten aus dem Umland, weniger Autos und dadurch eine Entlastung und Verkehrsberuhigung in der Stadt. Schritt für Schritt erhalten die Salzburgerinnen und Salzburger so ihre lebenswerte Stadt wieder zurück.

„Es geht um nichts weniger als um die Zukunft unseres Landes. Der Verkehr beschäftigt jeden Menschen und deshalb arbeiten wir Schritt für Schritt daran, die Mobilitätswende in Salzburg voranzutreiben. Die Grundlage dieser neuen Mobilitätslösung ist der S-LINK mit allen umsetzbaren Nebenbahnen sowie der Nahverkehrsplan, der über die Stadtgrenzen hinweg weitergedacht wird. Daneben gibt es zahlreiche Begleitprojekte, die wir angehen möchten: Ausbau der Radwege, S-Bike, Fußgängerkonzepte, mehr Park-and-Ride-Anlagen, Mikro-ÖV und vieles mehr. Alle diese Maßnahmen ergeben aber nur Sinn, wenn wir den öffentlichen Verkehr gesamtheitlich denken und die verschiedenen Verkehrsmittel noch besser aufeinander abstimmen. Darum ist es so wichtig, dass wir als leistungsstarke Zubringer unsere Schienenverbindungen, mit dem S-LINK als Herzstück, ausbauen. Wir können uns vom Bund mehr als eine Milliarde abholen, das ist bereits zugesagt und wenn wir das nicht nutzen, wäre das fahrlässig für unsere Kinder und Enkelkinder. Ein weiterer Stillstand würde eine Gesamtverkehrslösung für den Großraum Salzburg nur teurer machen. Daher appelliere ich an alle, ihr Stimmrecht wahrzunehmen und eine mutige Entscheidung zu treffen“, bekräftigt Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll den notwendigen Blick auf eine Gesamtlösung.

 

Stadträtin Anna Schiester stellt dazu fest: „Der öffentliche Verkehr ist das Rückgrat eines jeden Verkehrssystems. Es ist unsere Aufgabe als Politik, das zu tun, was notwendig ist. Und das ist ein klarer Auftrag, den öffentlichen Verkehr auszubauen und endlich den Vorrang einzuräumen, der ihm gebührt! Das bringt uns in Salzburg langfristig mehr Lebensqualität und eine bessere Erreichbarkeit der Innenstadt sowie der Umlandgemeinden. Und: Es bringt uns beim Klimaschutz weiter! Um eine funktionierende, attraktive Öffi-Anbindung für alle Generationen zu gewährleisten, sind auch der Ausbau von Mikro-Verkehrsangeboten und Bike-Sharing ein wichtiger Eckpfeiler. Was es braucht, dass Öffis in Stadt und Land in Zukunft endlich richtig attraktiv sind, liegt auf der Hand: Ein verlässlicher Takt, bequem und pünktlich von A nach B kommen – ohne mit den Autos im Stau zu stehen – und natürlich Kundenfreundlichkeit.“

 

„Zehntausende Pendlerinnen und Pendler stehen täglich im Stau, aber auch innerstädtisch stagniert der Verkehr vielerorts. Um die Verkehrssituation in Salzburg nachhaltig zu verbessern, müssen wir über den Tellerrand blicken. Die vorliegende Mobilitätslösung ist ein Meilenstein und fasst erstmals die zentralen Handlungsfelder für eine zukunftsfitte Gestaltung des öffentlichen Verkehrs über die Stadtgrenzen hinaus zusammen. Der Fokus liegt auf dem Ausbau der Nord-Süd-Achse, einer starken Ost-West-Achse und Mikro-ÖV Konzepten für die erste und letzte Meile. Die teils unterirdische Verlängerung der Lokalbahn mit Anbindung der Altstadt ist das Herzstück. Sie macht eine schnelle, stauunabhängige Verbindung möglich und schafft oberirdisch Raum für die Durchbindung der Regionalbusse vom Seengebiet bis nach Wals sowie Begegnungszonen am Mirabellplatz, in der Rainerstraße und entlang der Salzach“, betont Johannes Gfrerer, Geschäftsführer des Salzburger Verkehrsverbundes.

S-LINK Pressegespräch Mobilitätskonzept: „Öffi-Ausbau als Jahrhundertchance für die Satadt Salzburg und die Umlandgemeinden“ v.l. Johannes Gfrerer (Geschäftsführer Salzburger Verkehrsverbund), Anna Schiester (Stadträtin Salzburg), Stefan Schnöll (Landeshauptmann-Stellvertreter) und Stefan Knittel (Geschäftsführer S-Link-Projektgesellschaft) (Bildnachweis: Neumayr/Leopold)

Öffi-Ausbau bringt enorme Vorteile für die Menschen

Die Vorteile des Mobilitätskonzeptes für Pendlerinnen und Pendler, Bewohnerinnen und Bewohner, Kommunen sowie Steuerzahlerinnen und Steuerzahler liegen auf der Hand: Mit der Realisierung leistungsfähiger Angebote im Bereich des öffentlichen Verkehrs wird der Stau reduziert – aktuell verlieren die Salzburger dadurch 52 Stunden pro Jahr –, gleichzeitig sinkt die Belastung für die Umwelt. Verkehrserhebungen belegen ein hohes Umsteigepotenzial vom Pkw auf die Öffis. Geht man von einer Bus- und Bahnverdichtung sowie von weiteren Maßnahmen wie der Parkraumbewirtschaftung in der Salzburger Innenstadt und der Verlängerung der Lokalbahn aus, so prognostiziert die Studie der ZIS+P Verkehrsplanung aus dem Jahr 2023 70.000 öffentliche Fahrten pro Tag und dadurch eingesparte 136.000 PKW-km pro Tag.

 

Es können weiters EU-Strafzahlungen in Milliardenhöhe vermieden werden, die durch das Verfehlen der Klimaziele drohen. So sind derzeit alle Bundesländer im Verkehrssektor weit von der geplanten Senkung der Treibhausgasemissionen entfernt. Ein weiterer finanzieller Aspekt ist die Zusage des Bundes, die Kosten für den Ausbau des Schienennetzes im Stadtgebiet zu 50 Prozent mitzufinanzieren. Diese Mittel stammen aus der Mineralölsteuer und können nur für Verkehrsprojekte eingesetzt werden, weshalb sie bereits Begehrlichkeiten in Graz, Linz und Wien geweckt haben.

 

„Mit dem Infrastrukturprojekt eröffnen sich neue Möglichkeiten für eine attraktive, verkehrsberuhigte und klimafitte Neugestaltung unserer Stadträume. Grün- und Aufenthaltsflächen können gestaltet werden, um einer Überhitzung der Stadt entgegenzuwirken und Wohlfühl- und Verweilzonen geschaffen werden“, führt Stadträtin Anna Schiester einen zusätzlichen Mehrwert für die Menschen in der Stadt Salzburg aus.

 

Am 10. November sind die Bürger am Wort
Die Bürgerinnen und Bürger in der Stadt Salzburg und den Umlandgemeinden des Flach- und Tennengaus haben es bei der Befragung am 10. November in der Hand, nach 50 Jahren Diskussionen über die Verlängerung der Lokalbahn die Weichen für eine zukunftsfähige und umweltfreundliche Verkehrslösung zu stellen. Und zwar nicht nur für die kommenden Jahre, sondern für die nächsten Generationen.

 

Die Chance auf weniger Staus und mehr Lebensqualität durch die Rückgewinnung von öffentlichem Raum winkt nicht nur den Bewohnern der Mozartstadt. „Auch all jene, die nach Salzburg pendeln, um hier zu arbeiten oder ihre Ausbildung zu absolvieren bzw. die Landeshauptstadt durchqueren müssen, werden von der Umsetzung der ganzheitlichen Salzburger Mobilitätslösung mit der Verlängerung der Lokalbahn (S-LINK) als Herzstück profitieren“, sind Schnöll und Gfrerer überzeugt. Das Generationenprojekt ist eine Jahrhundertchance und stärkt die Standorte in Stadt und Land. Durch die Schaffung von Arbeitsplätzen und das Entstehen neuer Knotenpunkte entlang der Strecke wird die Region besser erschlossen und damit ein langfristiger Impuls gesetzt.

 

Abhängig von behördlichen Genehmigungsverfahren ist ein Baustart bereits im Jahr 2025 möglich.

 

Alle Infos zur Salzburger Mobilitätslösung: www.mobilitaetsloesung.at
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