Mikro-ÖV auf dem Vormarsch – Regionflink in Tirol erfolgreich etabliert

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12.03.2024, Autor: Verkehrsverbund Tirol

Vor zwei Jahren hat der VVT den ersten On-Demand-Service RegioFlink (Öffi auf Abruf) in Wattens eingeführt. Dank erfreulicher Nutzungszahlen wird dieser jetzt für weitere drei Jahre verlängert und setzt ab sofort auf den Einsatz eines E-Fahrzeugs. Der Regioflink im Reuttener Talkessel hat sich nach nur sechs Monaten Betriebszeit auch schon erfolgreich etabliert, wie die hohe Nachfrage zeigt. Noch im heurigen Jahr wird in Jenbach ein weiterer Regioflink starten.

Wo klassische Öffis nicht passen oder funktionieren braucht es alternative Lösungen – diese bietet der so genannte Mikro-ÖV. Gemeint sind damit kleinräumige, bedarfsorientierte Verkehrsangebote, die flexible Abfahrzeiten und Haltemöglichkeiten bieten. Der Verkehrsverbund Tirol (VVT) hat bereits vor zwei Jahren einen Mikro-ÖV in Tirol gestartet – das On-Demand-Shuttle Regioflink.

 

Mobilitätslandesrat René Zumtobel: „Wir haben in Tirol ein umfangreiches Öffi-Netz auf der Schiene und im klassischen Buslinienverkehr. Damit kann jedoch nicht alles abgedeckt werden und deshalb braucht es den sogenannten Mikro-ÖV als effiziente Ergänzung. Tirol ist dafür mit seinen oft weit verstreuten Weilern, zahlreichen Tälern und kleinen Orten sehr gut geeignet. So wird beispielsweise der Weg vom nächsten Mobilitätsknotenpunkt nach Hause ganz ohne eigenen Pkw möglich. Es ist ermutigend zu sehen, wie erfolgreich der Regioflink bereits ist, und ich bin überzeugt, dass dieses Konzept in Zukunft noch viele weitere Orte und Regionen in Tirol bereichern und ans Öffi-Netz anschließen wird.“

 

VVT-Geschäftsführer Alexander Jug: „Langfristiges Ziel des VVT ist neben der Stärkung des ÖPNV der Aufbau eines ganzheitlichen Mobilitätssystems. Neuartige nachhaltige Mobilitätsangebote wie Regioflink ergänzen dafür den klassischen öffentlichen Verkehr. Ziel dabei ist die Schließung von zeitlichen und räumlichen Lücken – besonders der ersten und letzten Meile – und eine damit verbundene Flexibilisierung der nachhaltigen Mobilität.“

(C) VVT/Thomas Steinlechner

Wattens und der dezentrale Bahnhof

Sein Debüt hatte der Regioflink im März 2022 in Wattens. Nach einer Pilotphase und damit verbundenen Adaptierungen konnte er sich inzwischen so etablieren, dass die Gemeinde Wattens nun einer Verlängerung um weitere drei Jahre zugestimmt hat. Im Zuge dessen wird auch der bisherige Pkw von einem E-Fahrzeug abgelöst. Ein Cupra Born bringt die Fahrgäste ab sofort verlässlich und klimafreundlich an ihr Ziel.

 

BM Wattens Lukas Schmied: „Weniger Autos, dafür mehr Mobilität. Der Regioflink macht das möglich. Wattens hat mit dem Projekt eine Vorreiterrolle in Tirol eingenommen. Ältere Menschen und Zug-Pendler*innen profitieren bei uns am meisten vom Regioflink. Die starke Auslastung spricht für sich. Der neue elektrische Cupra Born macht das Mitfahren noch attraktiver. Danke an den VVT für die innovative Zusammenarbeit!“

 

In den vergangenen zwei Jahren wurden bei 16.700 Buchungen über 18.000 Fahrgäste transportiert. Am stärksten gebucht war der Regioflink in Wattens am 14. Dezember 2023 mit 83 Buchungen und 92 Fahrgästen. Der beliebteste Haltepunkt beim Regioflink in Wattens ist der Bahnhof – bei knapp 70 % aller Fahrten war er Start oder Ziel einer Regioflink Fahrt.

 

Ein nachhaltiges Service für die letzte Meile ist der Regioflink insbesondere durch das sogenannte Pooling. Das bedeutet, dass Fahrgäste mit unterschiedlichen Ein- bzw. Ausstiegsorten, die zur gleichen Zeit in die gleiche Richtung möchten, auf ein Fahrzeug zusammengeführt werden. Im Durchschnitt lag der sogenannte Pooling Faktor in den letzten 12 Monaten (von März 2023 bis Feber 2024) bei 42 % – möglich macht das der Algorithmus der App im Hintergrund.

 

Sieben Gemeinden im Talkessel Reutte

Im September 2023 startete der zweite Regioflink im Talkessel Reutte – er verbindet die Gemeinden Breitenwang, Ehenbichl, Höfen, Lechaschau, Pflach, Reutte und Wängle. Bis Ende Feber 2024 konnten hier bei 11.000 Buchungen über 13.700 Fahrgäste mit den beiden E-Fahrzeugen (Kleinbussen) transportiert werden. Den stärksten Tag des Regioflink in Reutte teilen sich der 25. Jänner 2024 mit 111 Buchungen (und 125 Fahrgästen) und der 1. Dezember 2023 mit 136 Fahrgästen (bei 107 Buchungen). Der Pooling-Faktor lag im Reuttener Talkessel durchschnittlich bei knapp 29 %. Die Ein- und Ausstiege haben sich – im Gegenteil zu Wattens – gleichmäßig über alle Haltepunkte verteilt. Der erfolgreichste Monat war bisher Feber 2024 mit durchschnittlich 81 Buchungen pro Tag.

 

BM Reutte Günter Salchner: „Mit dem Regioflink ist es uns gelungen, den Talkessel von Reutte mit einem attraktiven Öffi-Angebot zu erschließen. Die Fahrgastzahlen nach den ersten Betriebsmonaten sind bereits sehr erfreulich. Ich erwarte mir, dass der Zulauf noch zunehmen wird. Das Bohren dicker Bretter und Überzeugen der Nachbargemeinden hat sich also gelohnt. Mit einem klassischen Linienbussystem konnten wir die Menschen jedenfalls nicht fürs Umsteigen auf die Öffis gewinnen.“

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