Neugestaltung der Schüler- und Lehrlingsfreifahrt – flächendeckende Umsetzung von Jugendticket nach erfolgreichem Pilotprojekt

Share

Für alle Schüler:innen und Lehrlinge bis 24: kostengünstige Netzkarte gültig im ganzen Verbundgebiet, auch abseits der Strecke vom Wohnort zur Ausbildung. Nach Pilotprojekt 2012/2013 im Verkehrsverbund Ost-Region in allen Regionen Österreichs umgesetzt.

Die Schüler- und Lehrlingsfreifahrt (SLF) galt lange Zeit nur vom Wohnort bis hin zur Ausbildungsstätte. Für einen Selbstbehalt von EUR 19,60 konnten Jugendliche die öffentlichen Verkehrsmittel für diesen Weg benützen. Das brachte jedoch Herausforderungen für unter anderem Kinder mit mehreren Wohnsitzen mit sich, beispielsweise falls die Elternteile getrennt voneinander leben, danur ein Wohnsitz angegeben werden kann. Die SLF war für die Verbünde mit einem großen Verwaltungsaufwand verbunden.

Neugestaltung & Tickets

Durch die Idee eine darüberhinausgehende Netzkarte für das Verbundgebiet zu schaffen, wollte man bereits junge Menschen für den Öffentlichen Verkehr (ÖV) begeistern und diesen zu einer Selbstverständlichkeit machen. Für die Umsetzung waren allerdings einige Herausforderungen absehbar. Beispielsweise mussten Verhandlungen mit dem Familienlastenausgleichsfond (FLAF) sowie den Verkehrsunternehmen – insbesondere mit der ÖBB – hinsichtlich der Abgeltung geführt werden.

 

Der Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) hatte schließlich die passende Idee zur Neugestaltung der SLF. Bei der Landesverkehrsreferentenkonferenz im Frühjahr 2012 wurde beschlossen, im VOR ein Pilotprojekt für ein erweitertes „Top-Jugendticket“ einzuführen. Das bereits ab Beginn des Schuljahres 2012/2013 erhältliche Ticket war für beliebig viele Fahrten auf allen Verbundlinien in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland von 1. September bis 15. September des Folgejahres gültig.

 

Dies eröffnete Schüler:innen und Lehrlingen bis 24 Jahre zum Preis von lediglich 60 Euro (Stand: 2013) eine klimafreundliche und vernetzte Mobilität mit sämtlichen öffentlichen Verkehrsmitteln in den 3 Bundesländern. Die bisherige Streckenvariante vom Wohnort zur Ausbildungsstätte für EUR 19,60 gab es nach wie vor – gegen Aufzahlung von EUR 40,40 war ab nun jedoch ein Umstieg auf das neue „Top-Jugendticket“ möglich.

 

Nach Absolvierung des erfolgreichen Pilotprojekts von VOR und der allgemein sehr positiven Resonanz zogen auch die anderen regionalen Verkehrsverbünde rasch nach. Die erforderlichen Gespräche mit dem Verkehrsministerium erfolgten seitens der Verbünde bereits teilweise gemeinsam. Damit war schon bald eine flächendeckende Ausrollung in allen Verbundgebieten möglich.

 

Heute ist die Netzkarte zum kostengünstigen Pauschalpreis für Schüler:innen und Lehrlinge und auch bei den Verkehrsverbünden nicht mehr wegzudenken. Sie wird in ganz Österreich breit genutzt: „Kund:innen von morgen“ werden so bereits in jungen Jahren gewonnen und für den ÖV begeistert – es ist für sie selbstverständlich, die öffentlichen Verkehrsmittel zu benützen.

 

Zum Zeitpunkt der Neugestaltung der SLF (in den Jahren 2012/2013) lag der Fokus für die Mobilitätsverbünde Österreich (damals noch unter ihrem früheren Namen ARGE ÖVV) vor allem noch auf der Umsetzung der Verkehrsauskunft Österreich (VAO). Andere Themen der Verbünde-übergreifenden Zusammenarbeit entwickelten sich aber bereits parallel. So war der Erfolg der neugestalteten SLF zwar – noch – nicht direkt auf die Kooperation der Verkehrsverbünde im Rahmen der „ARGE ÖVV“ zurückzuführen. Es fand bei diesem Thema allerdings bereits eine enge Abstimmung untereinander statt, die sich bewährte: Die anderen sechs Verkehrsverbünde konnten aus dem Pilotprojekt von VOR vieles lernen und jeweils folglich auch umsetzen. Einzelne Umsetzungspunkte konnten so bereits voneinander übernommen werden, weiters war dadurch ein koordiniertes Auftreten in den Verhandlungen mit dem Ministerium und anderen Partnern möglich.

 

Mehr dazu.

 

<ZURÜCK>

 

Share
BEITRAG teilen

weitere News & Pressemeldungen.