Unsere Reiseplanung von morgen – öffentlich bereitgestellte Daten der Mobilitätsverbünde Österreich machen´s möglich

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11.04.2021

Nach EU-Vorgabe müssen Fahrplandaten der Verkehrsbetriebe und Mobilitätsdienstleister bis spätestens Ende 2023 öffentlich zugänglich sein. Die Mobilitätsverbünde Österreich konnten dies im Rahmen des Kooperationsprojekts PRIO Austria gemeinsam mit dem Partner AustriaTech bereits erfolgreich umsetzen.

Wir alle sind oft und gern unterwegs. Längst haben wir uns daran gewöhnt, zur Reiseplanung datenunterstützte Informationen zu nutzen: statische Fahrplandaten für Bus und Bahn genauso wie dynamische Daten von Verkehrs- und Routenplaner-Apps, Störungsinfos und Fahrplanänderungen. Ein Klick aufs Smartphone – und wir sind im Bilde.

So einfach die Daten für Endnutzer:innen bereitzustehen scheinen, so komplex sind die dahinter stehenden Abläufe. Eine neue Basis dafür hat die EU mit der Delegierten Verordnung (EU) 2017/1926 vorgegeben und sie steht im Zeichen von „open data“: EU-weit sollen Fahrplandaten der Verkehrsbetriebe und Mobilitätsdienstleister öffentlich für Verkehrs- und Infrastrukturbetreiber, Verkehrsbehörden sowie Anbieter nachfrageorientierter Verkehrsangebote zugänglich sein: harmonisiert, maschinenlesbar und in definierten Formaten wie zum Beispiel NeTEx. Und auch multimodal, in Bezug auf alle Verkehrsträger des öffentlichen Personenverkehrs.

 

Diese Verordnung ist von den EU-Mitgliedsstaaten jeweils auf nationaler Ebene – so auch in Österreich – bis spätestens 31. Dezember 2023 zu realisieren, über einen nationalen Zugangspunkt, kurz NAP (“National Access Point”).

 

„Die Mobilitätsverbünde Österreich konnten die EU-Vorgabe bereits Ende 2021 fristgerecht und in vollem Umfang umsetzen – im Rahmen des Kooperationsprojekts PRIO Austria, gemeinsam mit der Bundestochter AustriaTech“, so Alexander Klein, Geschäftsleiter der Mobilitätsverbünde Österreich.

 

Die Zielsetzung für das Projekt war klar: Aktuelle statische Reise- und Verkehrsdaten der regionalen österreichischen Verkehrsverbünde mussten über eine Plattform öffentlich zugänglich gemacht und jederzeit aktualisiert werden können.

 

Im Rahmen von Prio Austria wurden daher zwei zentrale Lösungselemente erarbeitet:

 

  • ein einheitliches NeTEx-Profil, in dem die Fahrplandaten der regionalen Verkehrsverbünde bereitgestellt werden, und
  • eine Datenbereitstellungsplattform (DBP), die in automatisierter Form laufend aktualisiert wird und über die Nutzer:innen die Daten unter Einhaltung der Lizenzvorgaben abrufen können.

 

„Die Messlatte im Projekt Prio Austria lag für alle Beteiligten hoch.“, sagt Alexander Klein. „Weil wir aber über die Jahre in der Harmonisierung der Mobilitätsdaten der regionalen Verkehrsverbünde schon sehr viel Erfahrung gesammelt haben, konnten wir das Projekt gemeinsam zum Erfolg führen.“

 

„Das Resultat kann sich sehen lassen!“, so Stefan Mayr, Verantwortlicher für Strategie & Projekte der Mobilitätsverbünde Österreich dazu, „Die Fahrplandaten der Verbünde können nun tagesaktuell auf der Datenbereitstellungsplattform der Mobilitätsverbünde Österreich abgerufen werden.“

 

Davon profitieren alle, die an den Fahrplandaten im Personenverkehr interessiert sind. Alexander Klein: „Dazu zählen Verkehrsbetriebe und Verkehrsbehörden ebenso wie bestehende und künftige Anbieter von Mobilitäts-Apps & Routenplanern – alle Informationsplattformen also, die diese Daten ihren Endkund:innen zur Verfügung stellen. Dies wird der öffentlichen Mobilität in ganz Österreich einen weiteren Schub geben.“

 

„Die zentral durchgeführte Projektumsetzung und auch der operative Betrieb durch die Mobilitätsverbünde Österreich unterstreichen in diesem Zusammenhang nochmals das Synergiepotenzial für die regionalen Verkehrsverbünde. Die gemeinsame Umsetzung hat sich bei Prio Austria beziehungsweise für die Entwicklung der Datenbereitstellungsplattform sehr bewährt“, so Stefan Mayr weiter. Einerseits lag dies in der Zeitersparnis durch die direkte Koordination der Mobilitätsverbünde Österreich mit dem Kooperationspartner AustriaTech sowie die gemeinsame Kostenteilung für Lizenzen und Umsetzung. Andererseits gab es wertvolle Synergien durch eine zentrale Umsetzung der gemeinsamen technischen Plattform sowie die Nutzung bestehender Prozesse im Rahmen des bestehenden Datensammelsystems (DASS) der Mobilitätsverbünde Österreich.

 

Auch der Projektpartner AustriaTech zeigt sich über die erfolgreiche PRIO Austria-Zusammenarbeit erfreut: „Die europäischen Vorgaben zur Harmonisierung des Zugangs zu Mobilitätsdaten wurden seitens der Mobilitätsverbünde Österreich fristgerecht entsprechend der Standards umgesetzt.“, sagt Martin Böhm, Technical Director bei AustriaTech, „Klar waren die Herausforderungen zu Beginn groß, aber wir sind den Weg gemeinsam gegangen und konnten alle am Projektbeginn gesteckten Ziele erreichen.“

 

Mehr zu AustriaTech und der Datenbereitsstellungsplattform (DBP).

 

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