Autofreie Mobilität in der Region durch Bus und flexible Angebote

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21.11.2023, Autor: VCÖ
Busse und nachfragebasierte Mobilitätsangebote schaffen ein flächendeckendes öffentliches Mobilitätsangebot auch in den Regionen und sind Zubringer zu überregionalen Verbindungen. Beim integrierten Takt von Bus und Bahn und bei der Anschlusssicherheit gibt es noch Verbesserungsbedarf. Pilotregionen zeigen jedoch vor, wie ein lückenloses Angebot gelingt.

Guter regionaler Busverkehr ist ein Leistungsträger der regionalen Mobilitätsversorgung in der Fläche und ebenso wie ärztliche Versorgung ein Element der Daseinsvorsorge.54 Im Nahverkehr erbringen Regionalbusse in Österreich mit 44 Prozent fast die Hälfte der gesamten Angebotskilometer.89 Busse sind auf keine gesonderte Infrastruktur angewiesen. Durch sie lässt sich daher rasch und kostengünstig das Angebot des Öffentlichen Verkehrs ausdehnen – auch kurzfristige Anpassungen oder zusätzliche Verkehre wie Schibusse oder Shuttledienste bei Veranstaltungen sind realisierbar. Auch die Verfügbarkeit verschiedener Busgrößen erhöht die Flexibilität. Wendige Kleinbusse sind auf den schmäleren Straßen peripherer Gebiete oft im Vorteil. Mit unterschiedlich großen Bussen kann zudem auf variierende Nachfrage reagiert werden. Am Wochenende etwa können, wenn vorhanden, kleinere Modelle zum Einsatz kommen als an Werktagen. Im niederösterreichischen Traisental fahren etwa auf der Linie 691 an den Wochenenden Kleinbusse. Das ist möglich, da die Kleinbusse der Zubringerlinie 694 am Wochenende nicht fahren.

Regionalbusse werden oft unterschätzt, erbringen aber fast die Hälfte des öffentlichen Mobilitätsangebots im Nahverkehr. (c) VCÖ

Besseres Busangebot erhöht die Nachfrage

Systemisch betrachtet ist ein gutes Angebot an Linienverkehr jedoch oft auch dann sinnvoll, wenn die Linien an Randzeiten wenig ausgelastet sind. Denn Fahrgäste, die über Randzeiten für den Öffentlichen Verkehr gewonnen werden, nutzen diesen oft auch an Hauptzeiten. Fehlt an Randzeiten und Wochenenden ein komfortables Angebot öffentlicher Verkehrsmittel, weichen viele auf den Pkw aus und nutzen diesen gewohnheitsmäßig auch werktags bei gutem Angebot. Ein gutes Angebot an Randzeiten erhöht somit auch die Nutzung in der Hauptverkehrszeit.65

 

Solche Nachfragesteigerungen bei substanziell besserem Angebot lassen sich oft beobachten. Auf der Linie 550 von Hainburg nach Wien fahren seit einer Taktverdichtung im Jahr 2021 um die Hälfte mehr Personen. Auch die Fahrgastzahlen im Stadtbus Krems stiegen binnen zwei Jahren um 50 Prozent auf rund 525.000. Vorausgegangen war ebenfalls eine Intervallverdichtung und die Ausdehnung von vier auf sieben Linien.75 Beim Citybus Traun verdreifachte sich sogar die Zahl der Fahrgäste vom Jahr 2017 bis 2021 nach Einführung dichterer Intervalle und der Ausdehnung der Betriebszeiten auf das Wochenende.153

 

Busse als leistungsfähige Schnellverbindungen

Entlang von Hauptverkehrsrouten zwischen Ballungsräumen oder zwischen Bahnstrecken verlaufen die Linien des hochrangigen Busverkehrs. Hauptmerkmale sind direkte Linienführung, Taktfahrplan und ein täglich oder zumindest werktäglich vorhandenes Angebot. Sogenannte Express- oder Schnellbusse pendeln mit nur wenigen Zwischenstopps zwischen zentralen Orten oder dienen als Zubringer aus der Region in wirtschaftliche Zentren. Zum Einsatz kommen sie oft bei fehlenden Bahnverbindungen. Von Wien aus erstreckt sich ein Schnellbusnetz in zahlreiche Orte in Niederösterreich und dem Burgenland, von Graz aus ein weiteres in steirische Gemeinden und in St. Pölten enden die „Wieselbusse“ aus allen Teilen Niederösterreichs.172,186 Schnellbusse nutzen auch Autobahnen und Schnellstraßen. Zur Beschleunigung dürfen seit August 2023 Linienbusse auf der Mühlkreisautobahn A7 bei Stau auch den Pannenstreifen nutzen, wovon etwa 50 Busse pro Tag Gebrauch machen.102 Seit Beginn der Tunnel-Sanierungen im September 2023 dürfen Busse auch auf der Tauernautobahn A10 den Pannenstreifen nutzen.104  Eigene Busspuren auf Autobahnen gibt es seit dem Jahr 2019 in Nordirland auf den Autobahnen M1 und M2, welche die Region mit Belfast verbinden, oder auch zwischen Bocholt und Antwerpen in Belgien.37,180

 

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